Der Prozess 2022
Die Entwicklung von Zukunftsszenarien erfolgt zunächst in drei Schritten, denen sich eine spezifische Bewertung anschließt.
Schritt 1: Szenariofeld-Analyse
Welches sind die treibenden Kräfte im Szenariofeld? Welche Schlüsselfaktoren bestimmen die Zukunftsentwicklung?
Das betrachtete Themenfeld wird in Systemebenen und Einflussbereiche gegliedert. Innerhalb der Einflussbereiche lassen sich konkrete Einflussfaktoren beschreiben. Basierend auf einer Bewertung der wechselseitigen Abhängigkeiten dieser Faktoren werden in einer Einflussanalyse Schlüsselfaktoren ermittelt, welche die Zukunftsentwicklung des Themenfelds maßgeblich prägen.
Schritt 2: Szenario-Prognostik
Wie können sich die Schlüsselfaktoren entwickeln?
Nunmehr werden je Schlüsselfaktor denkbare künftige Entwicklungen – sogenannte Zukunftsprojektionen – erarbeitet und ausformuliert. Die Zukunftsprojektionen beschreiben strategisch relevante, charakteristische und qualitative Entwicklungsalternativen der einzelnen Schlüsselfaktoren.
Schritt 3: Szenario-Bildung
Welche konsistenten Szenarien lassen sich aus den Projektionen bilden?
Szenarien sind prägnante Darstellungen möglicher alternativer Zukünfte. Ihre Erstellung basiert auf der Ermittlung möglichst widerspruchsfreier Kombinationen der Zukunftsprojektionen. Das Ergebnis der Szenario-Bildung sind alternative Zukunftsbilder, die den Möglichkeitsraum weitgehend abdecken.
Schritt 4: Szenario-Interpretation
Worauf müssen wir uns einstellen – und was heißt das für uns?
Im Anschluss an ihre Entwicklung werden die Szenarien sowie der von ihnen aufgespannte Zukunftsraum strategisch interpretiert: Dazu zählt zum einen die Aufbereitung und Beschreibung der Szenarien, sodass diese gegenüber der zuvor identifizierten Zielgruppe kommuniziert werden können (Szenario-Kommunikation).
Darüber hinaus kann eine Einschätzung darüber erfolgen, wie relevant oder wahrscheinlich die Szenarien für die Zukunft sind (Szenario-Bewertung). Die Betrachtung der aus den Zukunftsbildern entstehenden Chancen und Gefahren in einer Konsequenzanalyse.