Landkarte denkbarer Marketingwelten von morgen

Die Marketingwelten beschreiben anschaulich denkbare Entwicklungen der Angebotskommunikation bis in das Jahr 2035 hinein. Die Szenarien spiegeln konsistente, in sich schlüssige, mögliche Zukunftsbilder, die als Basis für bessere, robuste Entscheidungen dienen.

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Die 8 alternativen Zukunftsbilder:
Wir haben einen Blick in die Zukunft gewagt, ins Jahr 2035

Das Ergebnis ist eine Landkarte denkbarer Marketingwelten. In acht Szenarien werden alternative Zukünfte der Angebotskommunikation beschrieben. Sie spiegeln nicht Wünsche oder Wahrscheinlichkeiten, sondern konsistente, in sich schlüssige, mögliche Zukunftsbilder, die Marketingentscheidende als Basis für bessere Entscheidungen dienen.

Zukunftscheck – Handel 2035

Wie könnte eine erfolgversprechende Strategie aussehen?
Eine gewagte Frage, denn jeder Händler verfolgt natürlich seinen ganz eigenen Strategieansatz. Dennoch ist es äußerst hilfreich, den Raum der Möglichkeiten frühzeitig und gemeinsam in der Initiative AK zu durchdenken. Das haben wir getan. Entstanden sind zwölf Strategiemuster.

Machen Sie den Zukunftscheck und vergleichen Sie Ihre eigene Strategie mit den Strategiemustern.

Die 8 Marketingwelten im Überblick

Hyper Sale

Reizüberflutung durch intensive Transaktionskommunikation nach dem Gießkannenprinzip:

  • Preis- & bedarfsorientierter Konsum ohne Erlebnis- & Serviceanspruch
  • Händler als austauschbare „Versorger“
  • Sortiments-Simplifizierung
  • Eigenmarken-Aufbau
  • „Marktschreier“ mit lauter Push-Kommunikation
  • Zentrale Botschaft ist der Preis
  • Analoge Massenmedien und die Reichweite werden fokussiert

Emotional POS

Emotional erlebbare Handelswelten als Markenbotschafter in statusorientiertem Konsumfeld

  • Kaufentscheidung für das Besondere & Hochwertige
  • Emotionalität schlägt Rationalität
  • Status- & werteorientierte Händlerwahl
  • POS & Personal als Markenbotschafter
  • Angebotspräsentation mit emotionalen Hintergrundinformationen & Geschichten
  • Exklusivität der Sortimente & des Erlebnisses
  • Das Comeback von Print

Lifestyle Ethics

Ethische Wohlstandsgesellschaft mit hoher Sensitivität und wachsender Regulierung

  • Nachhaltigkeit & CSR als dynamische Themen
  • Emotionalität, Purpose & Authentizität als Basis der Beziehung
  • Gefahr von Green-Washing & Shitstorms
  • „Insta-Ethik“
  • Vermittlung des Wertbeitrages, der Glaubwürdigkeit & Transparenz
  • Kein Papier, sondern grüne digitale Medien
  • Stärkung der digitalen Kompetenz

Club-Eco-System

Zielgruppenorientierte Händler-Netzwerke kreieren emotionale Partnerschaften mit Mehrwert

  • Lifestyle-Identifikation, Individualität & Status
  • Fear of Missing out als ein Leitprinzip
  • Emotionale Sinnesgemeinschaften mit Mehrwert-Systemen
  • Automatisierung von Einkaufsroutinen mithilfe von IoT-Produkten
  • Durch Inspiration, Information, Convenience & Lifestyle die Kundschaft langfristig binden
  • Owned Retail-Media & Devices schaffen virtuelle Kundenwelten und Live-Events
  • KI-basierte Optimierung hinsichtlich Individualisierung & Convenience-Angeboten
  • Tech- & Datenkompetenz als Schlüssel zum Erfolg

Smart Retail

Eco-Systeme mit funktionierendem Mehrwert schaffen digitale Kundenintegration

  • Autonome Basiseinkäufe schaffen Freiraum für Event-Shopping
  • Smarte Convenience-Services & One-Stop-Shopping
  • Exklusive Kundenintimität
  • KI als Basis „selbstlernender Kommunikationsoptimierung“
  • IoT-Vernetzung
  • POS-Verdrängung durch AR & Metaverse
  • Smarte Plattformanbieter prägen den Handel

Digital Green

Digitale Partnerschaften rund um kompromisslos nachhaltige Konsummuster

  • Radikales Nachhaltigkeitsdenken, rationale & kritische Konsumhaltung
  • Regionale Händlerbeziehung
  • Leih-, Tausch- & Kreislaufsysteme
  • On-Demand-Produktion
  • Handel als Erzähler & Informationsgeber
  • Authentizität & Transparenz als Schlüsselfaktoren
  • Digitale Medien: Gamification mit Nachhaltigkeitsscore, virtuelle Shops

Independent Advisory

Kommunikative Dis-Intermediation durch digitale Einkaufsagenten
in „Geiz-ist-Geil“-Mentalität

  • smarte & autonome Kund:innen
  • rationale & kühle Kaufentscheidung trotz Konsumfreude
  • Information statt Emotion
  • maximale Markttransparenz
  • Routine-Entlastungen durch Einkaufs-Services
  • Austauschbarkeit der Händler
  • smarte Ökosystem-Vernetzung durch Shopping-Bots
  • digitale Convenience statt analoge Kommunikation & Vertrieb

Hyper Transparency

Preis-Agenten treiben kommunikative Disintermediation in preis-fokussierter
Mangelwirtschaft

  • rationale & planende Kund:innen
  • aktive Best-Preis-Recherche
  • Beziehungsverlust zwischen Handel und Kundschaft
  • Nutzung von übergreifenden Vergleichsportalen
  • Tagesaktuelle Optimierung von Preisen & Verfügbarkeiten
  • Digitaler Media-Mix

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Marlene Lohmann
Leiterin Forschungsbereich Marketing
+49 221 57993-72
lohmann@ehi.org