Landkarte denkbarer Marketingwelten von morgen
Die Marketingwelten beschreiben anschaulich denkbare Entwicklungen der Angebotskommunikation bis in das Jahr 2035 hinein. Die Szenarien spiegeln konsistente, in sich schlüssige, mögliche Zukunftsbilder, die als Basis für bessere, robuste Entscheidungen dienen.
Thorsten Hamann
Laudert
„Mich hat an den Ergebnissen überrascht, dass die hohe Komplexität zu Beginn, im Verlauf des Projektes wieder handhabbar runtergedampft wurde. Am Anfang standen 20 Kernfragen mit 80 Optionen, am Ende ist eine Matrix mit 12 Strategiemustern rausgekommen, die sich auf zwei Achsen orientiert. Damit können Unternehmen zukunftsorientiert arbeiten.“
Sebastian Hense
KiK
„Mit den Szenario-Denkwerkzeugen können wir Scheuklappen abbauen. Die Denkwerkzeuge helfen, nicht nur in das eine, von einem selbst favorisierte oder beliebteste Szenario zu rennen, sondern sich darauf vorzubereiten, dass es links und rechts auch anders kommen kann, als man denkt und hat da schon einen Einblick in mögliche Alternativen. Zudem sind die Ergebnisse und die Herangehensweise trotz wissenschaftlicher Herleitung plakativ und wirklich für jeden verständlich.“
Sigrun Loeffelholz
GLOBUS Markthallen
„Der Mehrwert der Initiative Angebotskommunikation für den Handel ist simpel. Man fängt nicht von vorne an, wenn es um die Überarbeitung der Angebotsstrategie geht. Sondern man kann die Strategiemuster ganz einfach mit den verschiedenen Marketingwelten, abgleichen, reflektieren, gegebenenfalls etwas ergänzen oder zumindest im Hinterkopf behalten.“
Uli Mittemeyer
MediaMarktSaturn
„In der Zusammenarbeit des Szenario-Teams haben wir einen sehr flexiblen Szenarien-Baukasten entwickelt, der uns als Unternehmen hilft, Antworten auf die dynamischen Herausforderungen der nahen Zukunft zu geben. Das ist ein großer Mehrwert der Initiative.“
Bastian Sullus
DeutschlandCard
„Handelsunternehmen stehen aufgrund steigender Kosten und der Konkurrenz durch digitale Anbieter vor erheblichen Herausforderungen. In dieser Situation ist es entscheidend, sowohl das eigene Marktumfeld als auch die Kundenbedürfnisse zu analysieren, zu interpretieren und basierend auf der eigenen Stärke des Unternehmens das Geschäftsmodell entsprechend anzupassen. Ein klarer Blick in die Zukunft wird für Händler immer wichtiger, um sich langfristig erfolgreich im Markt zu behaupten.“
Jutta Türk
Fressnapf
„Was mir am meisten gebracht hat war der intensive Austausch mit Kolleg:innen aus anderen Handelsunternehmen, sich die Zeit zu nehmen, intensiv und strukturiert Out-of-the-Box zu denken und zu diskutieren. Es war atemberaubend, wie viele Optionen für Zukunftsszenarien wir identifiziert haben. Am Ende standen zwar keine konkreten Handlungsempfehlungen, aber dafür jede Menge Inspirationen und Denkanstöße.“
Nina Werner
KODi
„Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus den Strategieszenarien und -mustern ist sicherlich, dass es eben nicht das eine Zukunftsszenario mit der dazu passenden Strategie gibt. Die Zukunft bleibt ungewiss – wir als Händler müssen maximal flexibel sein. Es werden diejenigen Erfolg haben, die sich kontinuierlich hinterfragen und es immer wieder schaffen, sich selbst neu zu erfinden.“
Die 8 alternativen Zukunftsbilder:
Wir haben einen Blick in die Zukunft gewagt, ins Jahr 2035
Das Ergebnis ist eine Landkarte denkbarer Marketingwelten. In acht Szenarien werden alternative Zukünfte der Angebotskommunikation beschrieben. Sie spiegeln nicht Wünsche oder Wahrscheinlichkeiten, sondern konsistente, in sich schlüssige, mögliche Zukunftsbilder, die Marketingentscheidende als Basis für bessere Entscheidungen dienen.
Zukunftscheck – Handel 2035
Wie könnte eine erfolgversprechende Strategie aussehen?
Eine gewagte Frage, denn jeder Händler verfolgt natürlich seinen ganz eigenen Strategieansatz. Dennoch ist es äußerst hilfreich, den Raum der Möglichkeiten frühzeitig und gemeinsam in der Initiative AK zu durchdenken. Das haben wir getan. Entstanden sind zwölf Strategiemuster.
Machen Sie den Zukunftscheck und vergleichen Sie Ihre eigene Strategie mit den Strategiemustern.
Die 8 Marketingwelten im Überblick
Hyper Sale
Reizüberflutung durch intensive Transaktionskommunikation nach dem Gießkannenprinzip:
- Preis- & bedarfsorientierter Konsum ohne Erlebnis- & Serviceanspruch
- Händler als austauschbare „Versorger“
- Sortiments-Simplifizierung
- Eigenmarken-Aufbau
- „Marktschreier“ mit lauter Push-Kommunikation
- Zentrale Botschaft ist der Preis
- Analoge Massenmedien und die Reichweite werden fokussiert
Emotional POS
Emotional erlebbare Handelswelten als Markenbotschafter in statusorientiertem Konsumfeld
- Kaufentscheidung für das Besondere & Hochwertige
- Emotionalität schlägt Rationalität
- Status- & werteorientierte Händlerwahl
- POS & Personal als Markenbotschafter
- Angebotspräsentation mit emotionalen Hintergrundinformationen & Geschichten
- Exklusivität der Sortimente & des Erlebnisses
- Das Comeback von Print
Lifestyle Ethics
Ethische Wohlstandsgesellschaft mit hoher Sensitivität und wachsender Regulierung
- Nachhaltigkeit & CSR als dynamische Themen
- Emotionalität, Purpose & Authentizität als Basis der Beziehung
- Gefahr von Green-Washing & Shitstorms
- „Insta-Ethik“
- Vermittlung des Wertbeitrages, der Glaubwürdigkeit & Transparenz
- Kein Papier, sondern grüne digitale Medien
- Stärkung der digitalen Kompetenz
Club-Eco-System
Zielgruppenorientierte Händler-Netzwerke kreieren emotionale Partnerschaften mit Mehrwert
- Lifestyle-Identifikation, Individualität & Status
- Fear of Missing out als ein Leitprinzip
- Emotionale Sinnesgemeinschaften mit Mehrwert-Systemen
- Automatisierung von Einkaufsroutinen mithilfe von IoT-Produkten
- Durch Inspiration, Information, Convenience & Lifestyle die Kundschaft langfristig binden
- Owned Retail-Media & Devices schaffen virtuelle Kundenwelten und Live-Events
- KI-basierte Optimierung hinsichtlich Individualisierung & Convenience-Angeboten
- Tech- & Datenkompetenz als Schlüssel zum Erfolg
Smart Retail
Eco-Systeme mit funktionierendem Mehrwert schaffen digitale Kundenintegration
- Autonome Basiseinkäufe schaffen Freiraum für Event-Shopping
- Smarte Convenience-Services & One-Stop-Shopping
- Exklusive Kundenintimität
- KI als Basis „selbstlernender Kommunikationsoptimierung“
- IoT-Vernetzung
- POS-Verdrängung durch AR & Metaverse
- Smarte Plattformanbieter prägen den Handel
Digital Green
Digitale Partnerschaften rund um kompromisslos nachhaltige Konsummuster
- Radikales Nachhaltigkeitsdenken, rationale & kritische Konsumhaltung
- Regionale Händlerbeziehung
- Leih-, Tausch- & Kreislaufsysteme
- On-Demand-Produktion
- Handel als Erzähler & Informationsgeber
- Authentizität & Transparenz als Schlüsselfaktoren
- Digitale Medien: Gamification mit Nachhaltigkeitsscore, virtuelle Shops
Independent Advisory
Kommunikative Dis-Intermediation durch digitale Einkaufsagenten
in „Geiz-ist-Geil“-Mentalität
- smarte & autonome Kund:innen
- rationale & kühle Kaufentscheidung trotz Konsumfreude
- Information statt Emotion
- maximale Markttransparenz
- Routine-Entlastungen durch Einkaufs-Services
- Austauschbarkeit der Händler
- smarte Ökosystem-Vernetzung durch Shopping-Bots
- digitale Convenience statt analoge Kommunikation & Vertrieb
Hyper Transparency
Preis-Agenten treiben kommunikative Disintermediation in preis-fokussierter
Mangelwirtschaft
- rationale & planende Kund:innen
- aktive Best-Preis-Recherche
- Beziehungsverlust zwischen Handel und Kundschaft
- Nutzung von übergreifenden Vergleichsportalen
- Tagesaktuelle Optimierung von Preisen & Verfügbarkeiten
- Digitaler Media-Mix
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Marlene Lohmann
Leiterin Forschungsbereich Marketing
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